Das war 2011:


DIE STRASSE DER KUNST IST GESCHICHTE

Sechs Wochen lang haben die Anwohner der Könzgenstraße und Am Silberknapp in ihren Vorgärten bildende Kunst ausgestellt und greifbar gemacht. Viele Kunstinteressierte sind in unsere Straße geführt worden, und auch Viele, was uns besonders freut, die von sich selbst behaupten, keinen rechten Zugang zur Kunst zu haben. Aber die lockere, unverfänglicher Atmosphäre einer Straße, in welcher man ohne offen gezeigten Sachverstand flanieren kann, sie machte neugierig und regte auch zu Diskussionen an - das war u. a. auch unser Ziel. Ob es jemals eine Wiederholung geben wird, oder die Kunstmeile gar eine feste Institution wird, ist noch nicht entschieden.

 

Das allgemeine Echo, sowohl von Privatpersonen als auch von den Medien, ist einhellig positiv bis überwältigend. Wir sind sicher, mit diesem einzigartigen Weg der Präsentationen von Künstlern und Kunstwerken den richtigen Weg beschritten zu haben. Dies sollte auch anderen Mut machen, in ihrer Straße, in ihrem Viertel, auf ihrem Kiez ein ähnliches Projekt zu versuchen. Kunst gehört in den öffentlichen Raum und nicht verschlossen hinter Museumstüren, denn Kunst wird von Menschen für Menschen gemacht und nicht von Künstlern für Museen. Darum waren auch bei uns die Künstler glücklich, einer solch großen Besucherzahl ihre Werke präsentieren zu können - nicht jeder Besucher hätte sich für die Arbeiten interessiert, wenn die Präsentation nicht so zwanglos gewesen wäre.


"Straße der Kunst" mit dem Ehrenamtspreis 2011 ausgezeichnet

Wie die Bürgermeisterin der Stadt Dülmen, Frau Lisa Stremlau, am 4. Jan. 2012 mitgeteilt hat, wird der erstmalig verliehene "Dülmener Ehrenamtspreis" an alle beteiligten Anwohnern der Könzgenstraße und Am Silberknapp verliehen.

 

Die Stadt Dülmen hat diesen Preis gemeinsam mit der Sparkasse Westmünsterland ins Leben gerufen, und soll Einzelperson und eine Gruppe auszeichnen, die sich im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum besonders engagiert haben. Die beiden Preise sind jeweils mit 500 Euro dortiert.

 

Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des alljährlichen Bürgerempfangs am 15. Januar 2012 um 17.00 Uhr in der Aula des Schulzentrums neben der Kreuzkirche. Der Empfang war ohne Anmeldung für jedermann öffentlich.

 

Ohne die Bereitschaft der Anwohner, ihre Vorgärten für diese sechswöchige Aktion zu öffnen, wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen. Aber auch ohne die Künstler, die ohne Versicherungsschutz ihre Werke aufgestellt haben, wäre die "Straße der Kunst" nicht realisiert worden. Den Künstlern gilt unser Dank, aber auch den zahllosen Besuchern, die erst die Ausstellung zu einem Event werden ließen, danken die Anwohner - den ohne Besucher wäre es eine Aktion "L'art pour l'art" - was wir am wenigsten wollten.

 

Die Ausstellung "Könzgenstraße - Straße der Kunst 2011" wurde 14 Tage länger gezeigt, als geplant. Seit Samstag, 4. Juni, bis Sonntag 17. Juli, 18.00 Uhr hatten 32 Anwohner der Könzgenstraße und Am Silberknapp ihre Vorgärten zur Verfügung gestellt, damit 22 Künstlerinnen und Künstler ihre Skulpturen, Keramiken, Mobiles oder Installationen ausstellen.

 

Ein Event, wie es Vergleichbares bisher in Deutschland nicht gab - die Nachbarschaft erklärte für sechs Wochen ihre Straße zur Kunstmeile. Alle Kunstinteressierten und Kunstliebhaber waren bis zum 17. Juli 2011 eingeladen, fast einen Kilometer entlang an Arbeiten aus Metall, Stein, Glas, Keramik, Holz und Papier zu flanieren und sich an künstlerischem Schaffen zu erfreuen. Am Eröffnungswochenende, 4./5. Juni 2011 waren viele Künstler selbst anwesend und es entstanden rege Dialoge zwischen den ca. 600 Besuchern und 20 Künstler/innen.

 

Die Organisatoren wurden am 15. Jan. 2012 mit dem Dülmener Ehrenamtspreis 2011 für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement im Rahmen des 700-jährigen Jubiläums der Stadt Dülmen ausgezeichnet.

In der Urkunde heißt es. "Wir danken den Bewohnern der Könzgenstrßae für ihr außergewöhnliches Kulturporjekt "Könzgenstraße - Straße der Kunst 2011! und ihren damit verbundenen ehrenamtlichen Einsatz. Die "Straße der Kunst" war ein herausragendes Beispiel für Gemeinschaftssinn und gelebte Nachbarschaft ud zudem eine große Bereicherung für die Jubiläumsfeierlichkeiten.

Der Preis ist von der Sparkasse Westmünsterland mit 500 Euro dotiert.

 

Die bildenden Künstler stammten aus der näheren Region, Ostwestfalen-Lippe, dem Ruhrgebiet, Niedersachsen, Thüringen und dem Sauerland.

 

Bereits mehr als 1.500 Besucher hatten in den ersten drei Wochen die "Könzgenstraße - Straße der Kunst 2011" besucht und viele Besucher äußerten sich lobend über die Idee und deren Umsetzung. Darüber freuten wir uns natürlich alle sehr, denn es zeigte, dass mit Eigeninitiative und viel Phantasie, die auch viel Geld spart, auch heute noch Ideen zu realisieren sind. Die Ausstellung wurde allein durch die Anwohner finanziert, wir hatten bewusst keine öffentlichen Gelder beantragt und auch auf Sponsoren verzichtet.

 

Wegen der großen Nachfrage nach Führungen hatten wir noch einige Termine zusätzlich eingeplant. Als letztendlich gar Busse in die Könzgenstraße "Straße der Kunst" einbogen, konnte niemand mehr fragen, ob unsere Idee ein Erfolg war.